Black Lives Matter = All Lives Matter
Zu den Zusammenhängen unserer (post) modernen Welt
Die Ermordung des 46-jährigen Afroamerikaner George Perry Floyd am 25. Mai 2020 durch Exekutivgewalt in Minneapolis (im Bundesstaat) Minnesota) hatte nicht nur innerhalb der amerikanischen Zivilgesellschaft, sondern weltweit und vor allem in Österreich eine bis heute andauernde Welle der Empörung und der Entrüstung ausgelöst. Die Black Lives Matter-Bewegung entstand als Reaktion und Antwort auf diesen Tropfen, der das Fass der usamerikanischen Schande zum Überlaufen brachte. Ungefähr 50 Tausend Menschen gingen in Österreich allein in Wien auf den Platz der Menschenrechte, um zu protestieren. Die österreichische Polizei ließ sogar eine elektronische Tafel auf einem Dienstwagen mit der Aufschrift „Black Lives Matter“ montieren, um Solidarität zu bekunden. Die Black Lives Matter Bewegung hat weltweit Zivilgesellschaften dazu geführt nicht nur die Grundfesten der amerikanischen Gesellschaften in Frage zu stellen, sondern vor allem auch die Grundfesten jeweiliger Gesellschaften erneut zu befragen und zu hinterfragen sowie vor allem die Kulturgeschichte des (Nano)Rassismus, der Ausgrenzung und wirtschaftlichen Ausbeutung zu schütteln und zu erschüttern.
In einer solchen geopolitischen Gemengelage haben Kultur, Kunst, Literatur und Wissenschaft (mehr denn je) eine gesellschafts- und völkerverbindende Rolle zu spielen. Sie haben zur Aufgabe eine menschenwürdige Idee des Humanen ins Soziale zu inskribieren. Der Ver-ein Initiative AFRIEUROTEXT ist fest davon überzeugt, dass Kultur, Kunst, Literatur und Wissenschaft nicht nur Brücken zwischen Kulturen bauen, sondern auch sozialen Frieden stiften. Österreich ist ein EU-Land und pflegt unterschiedliche Beziehungen zu anderen Ländern der Welt. Es ist daher ein Mehrwert für unser wertvolles soziales bzw. kulturelles Feld Österreich, wenn den in Österreich lebenden Menschen die Zusammenhänge unserer Welt im Sinne einer Kultur des Dialogs, des Austausches und des Friedens differenziert verständlich sichtbar gemacht werden. Unser diesjähriges Veranstaltungsprogramm nimmt sich auch vor, die durch die COVID-Pandemie hervorgerufene neuen Fragen über unser Zusammenleben in die Debatten einzubauen. Denn diese Pandemie, die ein differenziertes Zusammenleben zu (be)gründen scheint, wirft implizit Fragen über unsere der-zeitige Welt auf: Fragen der gerechten Umverteilung von (gesundheitlichen) Ressourcen, Fragen der (Inter-)Dependenzen, Fragen des Rechts aufs (Über-)Leben.
Vorliegendes Projekt setzt sich daher zum Ziel, durch unterschiedlich gestaltete und geartete kulturelle, wissenschaftliche und künstlerische Veranstaltungen, das Bewusstsein der breiten österreichischen und europäischen Zivilgesellschaft – im Sinne einer bildungspolitischen Partizipation – auf die Zusammenhänge unserer Gegenwart aufmerksam zu machen. Dadurch wird ein Aufbrechen überlieferter verkrusteter Denkweisen ermöglicht. Es geht darum, einen Umdenkprozess auszulösen. Tätigkeitsbericht hier: Tätigkeitsbericht Projekt Interdependenzen im 21sten Jhdrt. (2021)
Dieses Projekt bettet sich in die Vision und Mission von AFRIEUROTEXT ein, einen nachhaltigen Beitrag zu einer Kultur des Austausches, des Dialogs, des Friedens und des differenzierten Denkens und Handelns österreich- und europaweit zu leisten. AFRIEUROTEXT legt viel Wert auf Texte bzw. auf die „Textualität“ unserer Welt. Dies gehört zu den Wesensmerkmalen einer demokratischen Kultur.

